Quelle/Fotos: Vilsbiburger Zeitung, Franziska Eisenreich, 20.03.2023
Gemeinden haben durchschnittlich wenig Wald; Anteil bleibt auch in Zukunft gleich
Von Neufahrn bis Velden, von Obersüßbach bis Aham, 35 Gemeinden rund um die Bezirkshauptstadt, geteilt von der Isar in Nord und Süd: Für mehr als 235 000 Menschen bedeutet die Region Landshut Heimat. In einer losen Serie dröseln wir Stadt und Landkreis in Zahlen auf: Im dritten Teil schauen wir uns an, wie viel Wald es in der Region gibt.
Bayern besteht laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik zu etwa 35 Prozent aus Wald: 2,49 Millionen Hektar von insgesamt 7,05 Millionen Hektar Gesamtfläche. Das Rennen unter den sieben Regierungsbezirken macht dabei die Oberpfalz mit rund 42 Prozent Waldanteil. Niederbayern liegt mit rund 33 Prozent Waldfläche unter dem bayerischen Durchschnitt. Im Landkreis Landshut sind es sogar nur 22 Prozent der Fläche, die bewaldet sind. Laut Christian Kleiner, Abteilungsleiter Forsten vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, hat sich die Waldfläche in den letzten Jahrzehnten so gut wie gar nicht verändert.
Waldanteil seit dem Mittelalter fast unverändert
Das liege daran, dass die meisten Flächen bereits im Mittelalter gerodet wurden. Die Gebiete, die noch übrig blieben und auf denen bis heute noch ein Wald steht, seien demnach die Flächen, die nicht landwirtschaftlich nutzbar sind. Gründe dafür können laut Kleiner ein schlechter Boden oder Überschwemmungen wie im Isarbereich oder ein starker Hang wie in Altdorf im Pfettrachtal Richtung Norden sein. Ein weiterer Grund für die Unterschiede bei den einzelnen Zahlen in den Landkreisgemeinden ist auch die Größe der jeweiligen Gemeinde. Wörth ist flächenmäßig die kleinste Gemeinde im Landkreis und hat 0,5 Hektar Wald. „Vom Ortseingang- bis zum Ortsausgangsschild – das ist unsere Gemeinde. Wir haben kein Hinterland und sind quasi eingekastelt“, sagt Bürgermeister Stefan Scheibenzuber. Als Ausgleich habe Wörth dafür als grüne Lunge den Schlosspark mit etwa 8000 Quadratmetern.
Anteile bleiben in Zukunft prozentual gleich
Ebenfalls wenig bewaldet ist die Gemeinde Vilsheim mit 288 Hektar Wald auf 2 172 Hektar Gesamtfläche. Laut Bürgermeister Georg Spornraft-Penker gebe es keine großen, zusammenhängenden Wälder, sondern mehrere Feldgehölze, also kleine Wälder zwischen Äckern.Ganz im Gegensatz dazu steht Niederaichbach. Die Gemeinde ist nicht nur flächenmäßig mit seinen 3406 Hektar überlegen (Wörth: 484 Hektar), sondern hat mit 958 Hektar auch einen deutlich höheren Waldanteil. Laut Bürgermeister Josef Klaus besitzt die Gemeinde selbst so gut wie keine Waldflächen. Große Teile seien privates Eigentum von Land- und Forstwirten oder vom Freistaat Bayern. Die Isarhangleite, die sich durch das ganze Gemeindegebiet zieht und sehr stark bewaldet ist, mache einen großen Teil der Waldfläche aus.In Zukunft werden die Waldanteile in den Gemeinden prozentual gleich bleiben, da es rechtlich gesehen nicht erlaubt ist, die Wälder zu verkleinern. Kommt es zu Rodungen, so müsse es laut Christian Kleiner stets eine Aufforstung im gleichen Maße geben. „Das gesellschaftliche Bewusstsein, dass der Wald sehr wichtig ist, ist hoch. Und weil wir eine waldarme Region sind, ist es umso wichtiger, dass sich der Anteil nicht verringert“, sagt Kleiner. Deswegen geht er davon aus, dass sich die rechtliche Grundlage auch nicht ändert.
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20.03.2023
Landkreis Landshut